Freitag, 28. Dezember 2018

Die Google Sandbox – Existiert Sie wirklich?

Heute möchte ich mal meine Meinug zur Google Sandbox kundtun.

Zunächst einmal verwende ich diesen Begriff nur sehr ungern in dem Zusammenhang mit einer Suchmaschine. Vor meiner Tätigkeit als SEO kannte ich den Begriff nur im Zusammenhang mit Testplattformen für Webentwickler. So setzt beispielsweise eBay eine Sandbox ein um den API Entwicklern eine Möglichkeit zu bieten Testaccounts und Testauktionen zu erstellen, ohne dass diese auf eBay.de erscheinen.

Unter SEO wird mit der Sandbox oft eine Abwertung von Seiten verstanden. Tauchen Seiten mit bestimmten Keywords weiter hinten in den Ergebnissen auf als zuvor, so spricht man speziell bei neuen Seiten oft von der Sandbox.

 

Google selbst hat die Existenz einer Sandbox übrigens immer abgestritten.

Aber was wäre der Nutzen einer Sandbox für Google? Hier könnte man vermuten, dass sich eine neue Seite erst als spamfreie Seiten beweisen muss, bevor sie tatsächlich weit vorne in den SERPS auftaucht. Dies würde auch Sinn machen, da die wirklichen Spammer nicht sofort den Traffic von Google bekommen würden. Hier taucht nun aber wieder das Problemauf, eine Spam Seite zu erkennen. Mit Spam Seiten meine ich übrigens hier hauptsächlich Seiten, die durch SEO-Spam-Methoden versuchen schnell an Links zu kommen, beispielsweise durch spezielle Bots.

 

Vorsicht mit dem Linkaufbau bei neuen Webseiten

Man stelle sich also eine solche Seite vor. Wir nehmen als Beispiel einmal eine seriöse Seite zu dem Thema”Private Krankenversicherung”. (Übrigens ein gern genommenes Thema für AdSense Seiten, da die Klickpreise sehr hoch sind). Nun verwendet der Betreiber dieser Seite einen Bot, der quer durch das Internet surft und auf jedem Web-Formular einen Link zu der Seite hinterlässt. Dabei verwendet der Bot sogar unterschiedliche Link Texte und setzt an einem Tag 100 Links.

Nehmen wir einmal an, diese Seite landet in der Google Sandbox. Damit hat sie jedoch die gleiche Chance wieder aus der Sandbox herauszukommen, wie jede andere. Denn wie erkennt Google, dass es sich um eine Spam Seite handelt?

Zum einen könnte man hier den schnellen Linkaufbau erwähnen. Meiner Meinung nach kann man an Hand eines schnellen Linkaufbaus jedoch keine Spam Seite erkennen. Der Google Bot besucht nicht jede Seite am gleichen Tag, somit weiß der Bot nicht, wann der Link gesetzt wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass jede Seite durchschnittlich einmal pro Woche besucht wird (hiermit sind Unterseiten gemeint), so wurden für Google die 100 Links aus dem Beispiel innerhalb von 14 Tagen gesetzt. Und dies ist meiner Meinung nach nicht sehr ungewöhnlich und kein Indiz für eine Spam Seite. Eine gut gemachte Microsite von Nike würde vermutlich in der gleichen Zeit weitaus mehr natürliche Links erhalten.

Der schnelle Linkaufbau muss also kein Indiz für eine Spam Seite sein. Aber wie soll Google diese Seite dennoch als Spam erkennen? Vermutlich gar nicht. Ich habe mich zwar noch nicht derartiger Praktiken bedient, mich würde es aber dennoch sehr interessieren, ob es solche Seiten in den SERPS nach vorne schaffen.

 

Nun aber wieder zurück zur Google Sandbox.

Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass neue Seiten oft nach der Indexierung weit vorne auftauchen und nach einigen Tagen/Wochen weit nach hinten fallen. Nach einer gewissen Zeit (oft mehrere Monate), kommen diese Seiten dann aber alle wieder zurück und tauchen wieder vorne auf.

Egal ob man nun von einer Sandbox sprechen will, oder von einer kurzeitigen Abwertung für neue Seiten, für mich tauchen dabei weitere Fragen auf:

  • Warum kommt eine neue Seite nicht sofort in die Sandbox?
  • Wovon hängt die Zeit ab, wie lange sich eine Seite in der Sandbox befindet?
  • Wann kommt eine Seite nicht in die Sandbox?
  • Gibt es Seiten, die gar nicht mehr aus der Sandbox herauskommen?

Über Meinungen und Kommentare zu dem Thema bin ich sehr gespannt.

Der Beitrag Die Google Sandbox – Existiert Sie wirklich? erschien zuerst auf Wolf of SEO.



from Wolf of SEO https://wolf-of-seo.de/blog/google-sandbox/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen